Musikalisch umrahmt von Beiträgen der Herren des Dresdner Ballhausensembles fand am Freitag, den 6. November 2015, die alljährliche Verleihung des mit 6.000 Euro dotierten Preises des Dresdner Gesprächskreises für herausragende Forschungsarbeiten junger Wissenschaftler statt. In diesem Jahr wurden Auszeichnungen für Arbeiten auf dem Gebiet der Mobilität vergeben, einem für Sachsen besonders wichtigen Forschungsbereich. Die Preisverleihung fand in dem inzwischen weitestgehend renovierten Lingner Schloss statt.
Im Anschluss an einen Glühwein-Empfang auf der einen wunderbaren Blick ins Elbtal bescherenden Dachterrasse des Schlosses erfolgte die Verleihung der Preise in einer Festveranstaltung. Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, Herr Dirk Hilbert, hielt in Anwesenheit des Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Dr. Reimund Neugebauer, sowie Repräsentanten der sächsischen Mitgliedsuniversitäten und des als Gast eingeladenen Präsidenten der Brandenburgischen Technischen Universität ein Grußwort. Der Präsident des Dresdner Gesprächskreises, Herr Michael von Bronk, führte mit einem Vortrag in das Thema „Mobilität“ ein. Die beiden Preisträger, die sich in diesem Jahr den Preis teilten, stellten alsdann ihre Arbeiten aus zwei unterschiedlichen Bereichen vor, die jeweils enge Bezüge zur Mobilität aufwiesen.
Herr Stefan Schubert von der TU Chemnitz hatte sich im Rahmen einer mit der Note 1,0 bewerteten Masterarbeit mit autonomen mobilen Systemen befasst. In seiner Arbeit mit dem Titel „Optimierter Einsatz eines 3D-Laserscanners zur Point-Cloud-basierten Kartierung und Lokalisierung im In- und Outdoorbereich“ war es ihm gelungen, die Anordnung eines 3D-Laserscanners so zu optimieren, dass autonome Roboter ihre Umgebung gezielter erfassen können. Das stellt einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung autonomer mobiler Systeme dar. Zugleich tragen seine Forschungsergebnisse zu erheblichen Kosteneinsparungen bei.
Der weitere Preisträger, Herr Dr. Stefan Schafföner von der TU Bergakademie Freiberg, hatte eine mit der Bestnote „summa cum laude“ bewertete Dissertation zur Titanverarbeitung vorgelegt. Unter dem Thema „Calcium Zirconate as a Refractory Material for Titanium and Titanium Alloy Melts” hatte er einen Werkstoff entwickelt, der es ermöglicht, Titan und Titanlegierungen hocheffizient zu schmelzen ohne dass es mit dem Werkstoff Calciumzirkonat reagiert, aus dem das Schmelzbehältnis besteht. Seine Arbeit ist ein Meilenstein auf dem Gebiet der Titanverarbeitung und hat zu einem Patent und acht viel beachteten Veröffentlichungen geführt. Für die Mobilität sind die Erkenntnisse bedeutsam, weil Titan ähnliche Eigenschaften hat wie Stahl, nur wesentlich leichter ist und sich deshalb hervorragend als Ersatz für Stahl in Fahrzeugen und Flugzeugen zur Gewichtsreduzierung eignet.
Nach der Preisverleihung fanden sich die Mitglieder des Dresdner Gesprächskreises im Restaurant des Lingner Schlosses ein. Die Festveranstaltung erwies sich als Inspiration für einen regen Gedankenaustausch.